Blues News CD Review
Hinter dem Namen Deep Down South verbergen sich der
seit 1977 in Deutschland lebende amerikanische Sänger
Greg Copeland und sein Partner Martin Messing, der die
akustische Gitarre bedient.
Beide haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Folkblues
der 20er und 30er Jahre wieder aufleben zu lassen, jener
Ära, die die beiden das „Goldene Zeitalter des Blues“ nennen,
weil in jenem Zeitabschnitt der Same gelegt wurde für all die
populäre Musik, die nachher kam.
Manch einer mag über die Namen der beiden Musiker schon mal gestolpert sein – Copeland war Chef von Greg Copeland & the Soulgang, Messing wirkte bei der elektrisch verstärkten Desert Bluesband mit – im Duo freilich standen die beiden anlässlich des vorliegenden Albums erstmals gemeinsam im Studio.
Wobei sich der Aufwand gelohnt hat.
Die Absicht hinter dem Projekt war der Wunsch, jene Form des Blues nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, den legendären Vertretern des Folkblues Hochachtung zu zollen und schließlich dabei mit möglichst bescheidenen Mitteln möglichst glaubwürdige Authentizität zu erzielen. Auch das gelang, weil man der souligen Stimme Copelands die Geschichten seiner Adoleszens in Portsmouth/Virginia durchaus abnimmt und weil Messing die Spielweise der alten Meister akribisch genau studiert hat und in ihrem Sinne spielt, ohne abzukupfern.
Das überaus hörenswerte Album (15 Stücke) enthält 10 Eigenkompositionen, dazu Adaptionen von Leadbelly, Robert Johnson und Johnny Otis.
Blues News, Ausgabe September 2013
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